Vor langer Zeit lebte in Ziano im Fleimstal ein bärenstarker Waldarbeiter. Er stammte aus Altrei und deshalb nannte man ihn im
Fleimstal nur „Carlin de Nantarù“.
Bei San Lugano gab es einen Wald, wo der Teufel oft sein Unwesen
trieb und deshalb traute sich niemand mehr dort alleine oder sogar
bei Dunkelheit hinzugehen. Der starke Carlin aber ging absichtlich
und allein in den Wald, weil er hoffte, dem Teufel zu begegnen und
ihm einen Denkzettel zu verpassen. Nach einigen Tagen war er
immer noch nicht zurückgekommen, weshalb einige Männer im
Wald nachsehen wollten. An einer Waldlichtung fanden sie Spuren
eines großen Kampfes: überall war der Boden aufgewühlt und man
sah sowohl Spuren von Carlins Schuhen als auch die Abdrücke von
den Bocksklauen des Teufels.
Carlin hat man seither nie mehr gesehen und auch der Teufel ist bei San Lugano nie wieder aufgetaucht.
>> Nacherzählt und gezeichnet von Sonia Amort