In Altrei wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Brechelöfen
zum Rösten des Flachses benutzt. Zwei davon sind heute noch
erhalten. Der über den beheizten Ofengruben auf einer Art Rost
erhitzte Flachs wurde anschließend mit Hilfe der so genannten
Brechel so bearbeitet, dass die holzigen Teile der Stängel zerbröselten und nur mehr die Leinenfasern übrig blieben.
Viele Hexen trafen sich um Mitternacht zu ihren Versammlungen.
Wenn sie keinen eigenen Untersatz hatten, stahlen sie einfach
eine Brechel am Brechelplatz. Die Arbeiterinnen ließen die
Brechel nämlich dort auch über Nacht stehen, bis die Arbeit fertig
war. Weil die Altreier aber Angst vor der Verhexung der Brechel
hatten, lösten die Bäuerinnen den Deckel von der Brechel und
nahmen ihn am Abend mit heim.
>> Nacherzählt und gezeichnet von René Amort